Die Thyssens – Die vornehmen Verwandten des Hauses Habsburg und die zur Unterhaltung der Gäste auf Schloß Rechnitz grausam ermordeten 200 Juden


Zweihundert Juden wurden in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945 im österreichischen Schloß Rechnitz erschossen. Die Täter waren Gäste eines Festes, das die Gräfin Margit von Batthyány, geborene Thyssen-Bornemisza, auf ihrem Schloss ausrichtete, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf die neueste Publikation des britischen Journalisten David R. L. Litchfield, The Thyssen Art Macabre, die sechzig Jahre Schweigen bricht.

“Um den Gästen eine zusätzliche Unterhaltung zu bieten, brachte man um Mitternacht zweihundert halbverhungerte, als arbeitsunfähig eingestufte Juden mit Lastwagen zum Kreuzstadel, einer vom Schloss aus zu Fuß erreichbaren Scheune. Franz Podezin, NSDAP-Ortsgruppenleiter von Rechnitz und Gestapo-Beamter, versammelte fünfzehn ältere Gäste in einem Nebenraum des Schlosses, gab Waffen und Munition an sie aus und lud die Herren ein, ‘ein paar Juden zu erschießen’.

Man zwang die Juden, sich nackt auszuziehen, bevor sie von betrunkenen Gästen des Fests ermordet wurden, die dann ins Schloss zurückkehrten, um bis zum frühen Morgen weiter zu trinken und zu tanzen. Nach Aussagen von Zeugen prahlten einige Gäste des Festes am nächsten Morgen mit den in der Nacht begangenen Greueltaten. Ein gewisser Stefan Beiglböck rühmte sich sogar, er habe mit eigener Hand sechs oder sieben Juden „erschlagen”. Die Leichen der Opfer wurden von fünfzehn jüdischen Gefangenen begraben, die man eigens zu diesem Zweck verschont hatte. Am folgenden Tag hielt man sie im Schlachthaus der Stadt gefangen, bevor Oldenburg und Podezin sie auch noch erschossen.”

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2 Responses to Die Thyssens – Die vornehmen Verwandten des Hauses Habsburg und die zur Unterhaltung der Gäste auf Schloß Rechnitz grausam ermordeten 200 Juden

  1. Wie kann es sein, dass im deutschen Rundfunk zu diesem Bericht als Sachverständiger Wolfgang Benz gehört wird, der von diesem Vorfall noch nie etwas gehört hat und ihn zur Gänze in Frage stellt? Und der sich über Litchfield offenbar per Google informiert hat, um ihn sodann als völlig unglaubwürdig abzuqualifizieren.
    Peinlich für beide Seiten: Für den “Historiker” Benz, der erhebliche Wissenslücken offenbart und desungeachtet vollmundige Urteile in die Welt trompetet. Und für das DeutschlandRadio, das ihn als “Experten” verkauft.

    Benz äußert sich als Antisemitismus-Experte manchmal treffend, manchmal wirr. Aber als Historiker sollte man ihn offenbar besser nicht allzu ernst nehmen.

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