Der Feminismus sieht überall nur Opfer. Das Opfer ist der grosse Held unserer Gesellschaft geworden. Wer in der Politik oder sonst wo etwas erreichen will, muss heute als Opfer auftreten, erst dann wird er gehört und geachtet. Die Feministinnen haben diesen Stimmungswechsel schnell kapiert und präsentieren Frauen unter allen möglichen Gesichtspunkten permanent als Opfer – Opfer der Männer, der Arbeitswelt, der Politik – kurz: als hilflose Wesen, die immer öfter beim Gericht Zuflucht suchen wie Kinder bei Papa und Mama. Aus den Frauen werden Kind-Frauen gemacht. (Philosophin, Frauenrechtlerin und Hochschulprofessorin Élisabeth Badinter, dreifache Mutter, Aufsichtsratspräsidentin des Medienkonzerns Publicis Groupe, Interview Die Weltwoche, 13/04)
In einem Gespräch erschienen in der WELT AM SONNTAG kommentiert die stets brillante Élisabeth Badinter die Kinder- und Frauenfeindlichkeit der grünen Ideologie bzw. Öko-Bewegung. Nach dem Willen der Ökofeministen ist die Lösung ganz einfach: Familie, Kinder und Karriere verweigern…der Umwelt zuliebe. Für das Wohl der Frauen interessieren sich diese Feministen in keiner Weise, da sie selbst weder kinderlieb noch frauenfreundlich sind.
[Intermezzo: Françoise Hardy, eine echte Frau – kein hasserfülltes kinderloses hässliches Gestalt à la Alice Schwarzer]
“Diese ganze Ideologie der Ökoradikalen, die auch verlangen, dass man Windeln nicht wegwirft, sondern wäscht, lastet schwer auf den Frauen. Ich war schockiert, als unsere ehemalige Umweltministerin – selbst Mutter von zwei kleinen Kindern – eine Strafsteuer auf Wegwerfwindeln verlangte. Das bedeutet, dass die Anliegen der Frauen hinter jenen der Natur zurückzutreten haben. Zwischen der Verteidigung der Rechte der Natur und der Verteidigung der Rechte der Frauen entscheide ich mich aber für Letzteres.” […]
“Dieser ‘Zurück zur Natur’-Feminismus hält sich für die Avantgarde. In Wirklichkeit ist er aber reaktionär. Da die Ökofeministen auf komplette Fusion mit ihren Kindern eingestellt sind und sie den ganzen Tag in diesen schrecklichen Umhängetüchern herumtragen, haben sie die Männer aus der Verantwortung entlassen; so konnten diese ihr altes, traditionalistisches Verhalten wieder aufnehmen.”