Book Review: The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy

September 29, 2007

In a New York Times book review, Leslie H. Gelb, a former Pentagon official, journalist, and President Emeritus of the Council on Foreign Relations, writes that John Mearsheimer and Stephen Walt’s new book, The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy, which argues that the Jewish lobby pushes policy in directions that “jeopardize U.S. national security,” is “dangerously misleading.”

“America’s foreign policy community, including many Democrats as well as Republicans, supported the Iraq war for the very same reasons that Wolfowitz and the lobby did – namely, the fact that Hussein seemed to pose a present or future threat to American national interests. Second, the real play-callers behind the war were President George Bush and Vice President Dick Cheney. They hardly have a history of being in the pockets of the Jewish lobby (more like the oil lobby’s), and they aren’t remotely neoconservatives. The more we know, the clearer it is that the White House went to war primarily to erase the blunder” of the elder Bush in not finishing off Saddam Hussein during the Persian Gulf War of 1991.”

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Bettina Röhls Interview von Ignatz Bubis

September 29, 2007

Auszüge aus einem bisher unveröffentlichten Gespräch vom 9. Juli 1999 mit dem damaligen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis über den Antisemitismus der Linken, die Frankfurter Häuserbesetzerszene und ihren Angriff auf den sogenannten „jüdischen Spekulanten” und ihre Verwicklung mit dem palästinensischen Terrorismus, die FDP und das Verhältnis der Deutschen zu den Juden.

Das Gespräch führte Bettina Röhl, Publizistin und Tochter von Ulrike Meinhof.

Bettina Röhl: Was sagen Sie zu dem doch auch stark antisemitischen Element in der Hausbesetzerszene der Siebziger Jahre ?

Ignatz Bubis: Dass es auch einen linken Antisemitismus gibt, steht für mich schon lange fest, nicht erst seit heute. Die haben sich schnell gewandelt damals. Von einem Tag auf den anderen. Im Juni 1967 sind sie auf die Straße gegangen für Israel – es hieß damals die Israelis sollen ins Meer geworfen werden und dagegen gab es vom Frankfurter Asta Demonstrationen – im September 1967 haben sie dagegen den israelischen Botschafter hier an der Uni – die gleichen Leute – mit Tomaten und Eiern beworfen. Und da haben sie die armen Palästinenser entdeckt.

Da hatten sie wieder einen, für den sie sich einsetzen konnten……( ) und noch etwas passierte, nämlich, dass die Israelis sich selber geholfen haben, ohne die Hilfe der deutschen Linken oder der französischen Linken. Und da erkennen Sie das Wesen der Sorte Gutmenschen: Die sind nur dann für jemanden da, wenn Du ganz tief in der Scheiße sitzt oder wenn sie glauben, dass Du tief drin sitzt und sie glauben, man müsse Dir helfen. Aber jemand, der sich selber helfen kann, für den interessiert sich dieser Typ Gutmensch nicht mehr.

Bettina Röhl: Wie meinen Sie dies genau?

Ignatz Bubis: Die Israelis wissen sich selbst zu helfen, sie sind eine Macht. Sie haben eine hervorragende Armee, eine Armee, die in der Lage war zu siegen.

Ich habe nur gesagt, Gott sei Dank hat Israel es damals und später vorgezogen, sich selbst zu helfen und nicht zu warten, bis die deutsche oder die französische Linke ihnen hilft, denn dann wäre nur ein Bedauern dabei heraus gekommen. Diese Gutmenschen wären auf die Straße gegangen zu Hunderttausenden und hätten geweint um die Juden, die man ins Meer geworfen hat.

Aber nachdem die Juden sich selbst verteidigt haben und sich nicht ins Meer werfen ließen, da sind die Juden für dieselben Linken plötzlich die bösen Geister, da sind sie plötzlich die „Aggressoren”.

Bettina Röhl: Herr Bubis, für die Frankfurter linke Spontiszene waren Sie der „Spekulant”, der „Kapitalist”, das „Schwein”. Ist das nicht auch eine Form des Antisemitismus gewesen?

Ignatz Bubis: Aber natürlich, natürlich, sehen sie, und dieser Antisemitismus, der ging quer durch alle Parteien.

Da kam auf mich zum Beispiel die Frau Balser, eine sehr ehrenwerte Frau, ich weiß nicht, ob Sie sie kennen, aus Frankfurt, zu. Sie war bei der Aktionsgemeinschaft Westend, sie war mal eine kurze Zeit Bundestagsabgeordnete der SPD, sie war viele Jahre Stadtverordneten-Vorsteherin des Frankfurter Stadtparlaments, und die kam mal auf mich zu, zusammen mit einem Parteifreund von mir, Dieter Rudolph, der auch bei der Aktionsgemeinschaft engagiert war, an sich ein Stockkonservativer, aber den hätte man als Joker auch überall reinstecken können- ich war damals stellvertretendes Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde – und dann kamen sie also die beiden und sagten: Herr Bubis, können sie nicht auf ihre Glaubensbrüder einwirken, dass sie von der Spekulation lassen sollen.

Und da hab ich zu denen gesagt: ich kenne zufällig einen anderen Häuserbesitzer- wie hieß der noch, der hat hier mehrere Bordells gehabt- Schütz glaube ich oder so ähnlich, und ich sage: es tut mir leid, dass ich nicht weiß, ob er katholisch oder evangelisch ist, vielleicht ist er ja auch Buddhist, ich weiß es nicht. Was ich zufällig weiß, ist, dass er kein Jude ist. Und dann frage ich, der hat da im Westend Häuser auch gekauft, Bordells gemacht usw.: Haben sie versucht, sich mal zu informieren, ob sie darüber mit Bischof Lehmann oder mit Bischof Engelhardt sprechen sollen? Wäre ihnen diese Idee gekommen? Aber die würden nie sagen, dass sie etwa antisemitisch seien, dann heißt es gleich, um Gotteswillen, sie täten das, weil es dabei um die Verhinderung des Antisemitismus ging, deshalb tun sie das. Heuchlerischer geht es nicht mehr – aber es ist vielleicht auch nicht mal heuchlerisch, sie kapieren es nicht.

Bettina Röhl: Wie hat man in Israel damals auf die plötzlich propalästinensische Linke, reagiert?

Ignatz Bubis: Der israelische Geheimdienst hat immer gewusst, wer wo ist – eigentlich. Ob es jetzt von der rechten Szene – da gab es die Zeit mit den Briefbomben – oder von der linken Szene Unterstützungen, Ausbildungen gegeben hat – das hat man in Israel nicht als bedeutsam angesehen, auch politisch nicht als bedeutsam gesehen.

Aus zweierlei Gründen: 1. weil die Bundesregierung jederzeit Unterstützung gewährt hat, wenn die Israelis in dieser Richtung Informationen haben wollten und das ging auf Gegenseitigkeit. Auch was Mogadischu und Schleyer anging, gab es den ständigen Kontakt zwischen Helmut Schmidt und der israelischen Regierung. Es gab immer diese Zusammenarbeit auf Geheimdienstebene. So dass man diese Dinge nicht überbewertet hat, sondern als das gesehen hat, was es wirklich war: Romantik, Abenteurertum.

Bettina Röhl: Aber es hat auch Anschläge gegeben, die revolutionären Zellen und die Zusammenarbeit mit dem Terroristen Carlos.

Ignatz Bubis: Ich habe das Schicksal und die Motive dieser Linken, die sich in den Terrorismus verstrickt haben, nicht verfolg. Mit den revolutionären Zellen habe ich mich beschäftigt, ich weiß, dass es auch in den besetzten Häusern revolutionäre Zellen gegeben hat, die mit den Palästinensern alliiert waren. Carlos war ein Top-Terrorist, bei dem gab es keinen Idealismus, vielleicht bei den Deutschen ja, die konnte man am besten mit Idealismus einfangen. Ich habe das alles im Grunde genommen immer als Terrorgruppe bezeichnet. Ich sehe da keinen Unterschied zwischen den heutigen DVU- und NPD-Schlägern, ich sehe da kaum irgendwelche Unterschiede.

Bettina Röhl: Wussten Sie damals etwas von einer ganz massiven, palästinensischen, logistischen Unterstützung für den deutschen Terror?

Ignatz Bubis: Es hat natürlich diese palästinensische Unterstützung gegeben, auch mit Geld, das hat es immer gegeben, dass es diesen Austausch gegeben hat, das wusste ich. Nicht nur vom Hörensagen, nicht vom Hörensagen. Da hat der israelische Geheimdienst auch die jüdischen Gemeinden gewarnt, dass es diese Zusammenarbeit zwischen den Linken und den Palästinensern gibt und dass man damit rechnen muss, dass es auch Anschläge gegen jüdische Einrichtungen geben würde. Davor haben sie gewarnt. Auch hier in Frankfurt. Ich weiß, dass auch ein paar Mal Razzien mit Waffenfunden durchgeführt worden sind, ich weiß, dass die Hinweise von Israelis gekommen sind.

Bettina Röhl: Es hat wahrscheinlich Agenten gegeben, die sich in der Szene aufgehalten haben..

Ignatz Bubis: Da haben es die Israelis leicht gehabt, denn es gibt genügend Israelis, die als Palästinenser auftreten können, weil sie fließend arabisch sprechen aus dem Raum kommen..

Bettina Röhl: Es hat ja auch Frankfurter Spontis gegeben, die plötzlich mit Top-Terrorist Carlos zusammen gearbeitet haben, zum Beispiel die Sache mit dem Bruder des früheren Ministerpräsidenten Benjamin Nettanyao…

Ignatz Bubis: Der ist gefallen in Entebbe…

Bettina Röhl: Die beiden Frankfurter Spontis und Kumpanen von Fischer Winfried Böse und Christiane Kuhlmann hatten diese Flugzeugentführung durchgeführt, die dann in Entebbe blutig endete und bei dem Jonathan Nettanayo erschossen wurde. Hat es da nicht ein größeres Interesse seitens Israel gegeben den deutschen Verwicklungen mit dem palästinensischen Terrorismus nach zu gehen?

Ignatz Bubis: Natürlich hat Nettanayo sich mit dem deutschen Terrorismus beschäftigt, allerdings war ihm der irakische Terrorismus noch wichtiger. Aber er hat ein Forschungsinstitut gegen Terrorismus eingerichtet, dem er den Namen seines Bruders gegeben hat, der war ja der Kommandeur der Einheit, die das entführte Flugzeug in Entebbe befreien sollte.

Ich bin nicht mit Nettanayo befreundet, wie ich mit Barak befreundet bin, wie ich mit Peres befreundet bin, das ist nicht vergleichbar. Aber ich habe keine Probleme mit ihm. Ich habe seine Meinung nicht geteilt, aber ich habe ihn nicht so verteufelt, wie es andere getan haben. Ich habe auch Respekt vor seinen Vorstellungen gehabt, dass für ihn Sicherheit ein ganz wichtiger Faktor war. Ich habe mehr Probleme mit Sharon, nicht weil Sharon der Schärfere ist, sondern weil Sharon der schlimmere Opportunist ist.

Bettina Röhl: Der Terrorist Hans Joachim Klein, ebenfalls ein früherer Freund von Fischer, der mit Top-Terrorist Carlos und anderen deutschen Terroristen das OPEC-Attentat 1975 in Wien verübte, schrieb damals ein Buch, in dem er erwähnte, dass auch Anschläge und Attentate auf jüdische Einrichtungen und Würdenträger geplant waren.

Ignatz Bubis: Es hat eine Rolle gespielt. Sie haben ja nach Symbolfiguren gesucht. Man hat nicht nur morden und umbringen und Terror ausüben wollen, das war nicht das Ziel, sondern es sollte immer eine Symbolfigur sein. Ein Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde. Dabei war damals nicht ich der Vorstandsvorsitzende, sondern Galinsky. Es gab zwar damals eine Situation, da dachte man, ich sei gemeint gewesen, aber bei Klein taucht der Name Galinsky als mögliches Attentatopfer auf, nicht Bubis.

Bettina Röhl: Haben Sie irgendwelche Maßnahme getroffen?

Ignatz Bubis: Nein, nie.

Bettina Röhl: Sie sind also immer normal auf die Straße gegangen.

Ignatz Bubis: Heute habe ich Polizeischutz, aber den habe ich, weil der Staat Angst hat, wenn dem Vorsitzenden des Zentralrates der Juden etwas passiert. Was wird, Gott behüte, das Ausland sagen. Das spielt in Deutschland eine große Rolle.

Bettina Röhl: Der stark antiisraelische Kurs der Linken hat die Politik in Deutschland verändert….

Ignatz Bubis: Natürlich hat sich die Politik dadurch verändert und heute sind es plötzlich die Rechten, die sich der armen Palästinenser annehmen.

Ich habe immer gesagt und ich habe das gesagt zurückgehend bis 1933, bis 1932: es gibt immer eine Gruppe von Menschen, die in den extremen Rändern sitzen, die sich am Ende sehr nah und austauschbar sind. Wir haben es erlebt, 1932/33, da war einer heute bei der SA, morgen bei dem Kommunistischen Bund, mal war bei irgendeinem Ferientrupp dabei und es gab viele Kommunisten, ich sage das – Kommunisten in Anführungszeichen – die plötzlich bei der SA auftauchten, keine Verallgemeinerung.

Ich benutze nicht gerne den Begriff Faschismus, das ist für mich ein verbrauchter Begriff, denn das war schon damals eine Mischung, wo sich alles gegen alles verstecken konnte. Wir haben es erlebt, dass plötzlich gute Nationalsozialisten 1935 bei der KPD oder bei der SED auftauchten, das hat es alles gegeben und deshalb sage ich, für mich sind die extremen Leute… die kann man irgendwo hin stecken, sie werden sich wiederfinden. Wer heute bei den extremen Linken war, von dem ist nicht auszuschließen, dass er morgen bei der NPD auftaucht oder auch umgekehrt.

Bettina Röhl: Wie zum Beispiel der frühere RAF-Terrorist Horst Mahler, der heute bei der NPD ist..

Ignatz Bubis: Wie Horst Mahler. Dabei hat sowohl bei den Rechten wie bei den Linken noch etwas eine Rolle gespielt: Die deutsche Schuld ist nicht einmalig, die Juden sind auch nicht besser, spielt unterschwellig die ganze Zeit eine Rolle, bei den Linken wie bei den Rechten. Und es gibt ja noch einen zweiten Spruch: Die Deutschen können den Juden Auschwitz nicht verzeihen. Dadurch sind sie schuldig geworden.

Bettina Röhl: Wie haben Sie die Zeit der Häuserbesetzungen unter der Ägide von Fischer und Cohn-Bendit erlebt?

Ignatz Bubis: Ich wurde zum Buhmann. Ich hatte im Frankfurter Westend ein einziges Haus gebaut, das mir zu 50 % gehörte, in der Ulmenstraße – und ich habe ein einziges geplant in dieser Ecke, die Bockenheimer, die zu 25 % mir gehörte, aber der Name Bubis war sozusagen ein Buhmann. Eine Zeitlang gab es einen Buhmann Selmi. An Selmi haben sie das Interesse verloren, als sich herausstellte, dass er kein Jude sei.

Bettina Röhl: Sondern Perser.

Ignatz Bubis: Ich habe keine Angst, wenn mich jemand „Spekulant” nennt. Dann frage ich zurück: haben Sie schon mal drei Aktien besessen? Sozialspekulant, Oder: warum haben Sie die Aktien gekauft, die verkaufen Sie doch wieder, wenn sie entsprechend hoch sind. Und nur, weil es dann hieß „jüdischer Spekulant”, da habe ich ein Problem.

Bettina Röhl: Welchen Eindruck hatten Sie von der Frankfurter Szene um die Häuserbesetzer herum?

Ignatz Bubis: Da gab es den Kern der RAF, die eigentlich einen anderen Staat wollten, dann gab es eine Gruppe, die über den Häuserkampf dasselbe ausdrückten, wobei sie über den Häuserkampf, ich sag das in Anführungszeichen, auf Sympathien bei der Bevölkerung gehofft haben, auch bei der konservativen Bevölkerung, denn wenn sie sich zum Beispiel die später gegründete Aktionsgemeinschaft Westend, die sich so stark engagiert hat, das waren zur Hälfte konservative Leute, die erstmal ihre Villa für teures Geld verkauft haben, um sie dann erhalten zu wollen, aber erhalten soll es der andere – und dann setzte sich der Begriff mit dem Spekulantentum durch und es war ein Sammelsurium von allem möglichen, dazu hat sich eine ganze Reihe Berufskrawallmacher gesellt.

Bettina Röhl: Sie haben eben gesagt, Häuserkampf in Anführungsstrichen, wie meinen Sie das?

Ignatz Bubis: Häuserkampf in Anführungszeichen, weil die meisten, die in den besetzten Häusern saßen, hatten auch ihre Wohnungen – oder sie saßen gleichzeitig in mehreren Häusern.

Nehmen sie mal dieses Haus, es war auch ein besetztes Haus, ich hatte die Abbruchgenehmigung für dieses Haus und für das Nachbarhaus, die 67 und die 69, für beide Häuser hatte ich die Abbruchgenehmigung – nur, die Planung sollte noch ein, zwei Jahre dauern, und die Stadt hatte auch immer wieder andere Vorstellungen, ich soll noch das dazukaufen, ich soll noch vis-à-vis dazukaufen, denn die Stadt war damals auf Prunkhäuser aus.

Ich hatte einen Antrag gestellt über 16 Geschosse, da hat die Stadt gesagt, nein, wir machen 28 Geschosse, aber das Drumherum muss frei sein. Ich soll zwei Häuser gegenüberliegend kaufen und abreißen. Ich soll die 67 kaufen und abreißen, das Gebäude sollte bei mir nur auf der 69, 71 auf der Ecke stehen. Nein, ich soll von der Universität dazukaufen, das soll auch Freigelände bleiben. Und die 65, dieses Haus, sollte abgerissen werden, aber auf diesem Haus soll nichts stehen.

Da hab ich gesagt, bis die Baugenehmigung da ist, haben wir das an Studenten vermietet mit Zeitverträgen. Zum Beispiel eine 7-Zimmerwohnung für 600 DM, aber mit monatlicher Kündigung – für Studenten. Und dann haben, was ich nicht wusste, diese Studenten, die dieses gemietet haben, inzwischen ein eigenes Unternehmen daraus gemacht und die Zimmer mit 200 DM pro Zimmer einzelvermietet.

Und dann gab es mal eine Demonstration, weil ein Haus vom Selmi besetzt war, und sie zogen durch die Bockenheimer Landstraße und da haben die Demonstranten, die zwei Häuser hier, das Haus, indem ich jetzt wohne und das daneben,, haben die Studenten rote Fahnen rausgehängt und haben erklärt, wir erklären diese Häuser für besetzt. Häuserkampf. Nebenbei gesagt, die letzten haben Umzugskosten, Entschädigungskosten usw. eingesackt, denn da wussten sie bereits, wie man zulangt, darunter auch einige Doktoranden der Universität, die mit ihrem Doktorandum fertig waren und die die Wohnungen nicht mehr brauchten, aber die blieben sitzen, weil sie ja dann auch mal eine Abfindung haben wollten. Und sie hatten gültige Mietverträge, insofern gültige, dass sie mit monatlicher Kündigung drin saßen. Aber die haben gesagt: es gibt keine monatlich Kündigung. Wenn da einer drinsitzt, sitzt er drin – das ist ein Mietvertrag.

Bettina Röhl: Dann würden Sie diese Häuserkampfszenerie nicht mehr direkt als politisch bezeichnen ….

Ignatz Bubis: Das hat mit Politik nichts zu tun, aber die Politischen haben das mit dazu benutzt. Der Häuserkampf war nicht der eigentliche Grund. Cohn-Bendit hatte seine Wohnung und Joschka Fischer hatte seine Wohnung und sie saßen alle in diesem Bereich.

Es gab ja eine ganze Reihe von Gutgläubigen, die diese Gewalt, die in Begleitung kam, einfach nicht sehen wollten. Die haben gesagt, die Motive sind lauter. Wir kennen ja eine ganze Reihe von Politikern, die heute zum rechten Flügel der SPD gehören oder sonst wo sitzen, die damals Sympathisanten waren, das war lediglich eine Frage der Vereinnahmung.

Eines ist sicher: Politisch führende Köpfe, die genau gewusst haben, was sie wollen, hat es nicht gegeben. Der Staat hat versucht, das ganze zu kriminalisieren – zu Recht – wenn ich sage, Gewalt ist kriminell, und hat sie in den Augen mancher aufgewertet. Nehmen sie die linken Professoren, die es damals an allen Hochschulen gegeben hat, ein Hochschulprofessor nicht links, ich glaube, da konnte man in der Republik kein Dutzend finden. Und da haben diese Professoren, die gar nicht selbst engagiert waren, aber bei ihnen bekamen sie dadurch, dass man die anderen kriminalisiert hat, die sogenannte klammheimliche Freude, wenn man dem Staat eins auswischt. Das Schlimme ist, dass im Grunde genommen auch die Mitte in die eine oder andere Richtung immer versucht, eine politische Suppe zu kochen.

Man versucht, was findet Anklang bei der Gesellschaft. Die CDU-Kampagne, doppelte Staatsbürgerschaft, zu Recht haben sie gespürt, also damit können wir bei dem einfachen Mann Wirkung erzielen, wir erreichen zweierlei, wir zeigen ihm, er braucht dazu die extreme Rechte nicht, binden ihn an uns und wir sagen ihm, wir sorgen schon dafür, bei uns findest du eine Heimat und wir passen für dich schon auf.

Bettina Röhl: Ihnen gehörten ja auch, glaube ich, die 1974 geräumten Häuser Bockenheimer Landstraße 111, 113.

Ignatz Bubis: Ja, 111, 113, die, das hat dem Architekten gehört, der das geplant hat, und der hat’s mir verkauft, mir hat gehört von der 65, ab hier, bis zur Ecke und um die Ecke, wobei das Haus ausschließlich auf der 111, 113 und der 67, 69 stehen sollte. Aber trotzdem sollte die 65 auch abgerissen werden, um die 63 sollte ich auch noch dazukaufen und abreißen, hab ich auch schon dazugekauft gehabt, hab es wieder verkauft. Gegenüberliegend beide Häuser, 64 und 62, auch dazugekauft, auch nur zum Abreißen, und dann kam die Stadt und hat gesagt: nein, es soll alles stehen bleiben.

Und dann kamen sie mit Zweckentfremdung. Das waren ja früher teilweise Büros gewesen und da haben die gesagt, jetzt sind das Wohnungen. Sie müssen, wenn sie die Häuser geräumt haben wollen – und das war die Kutsche, auf die sie mich dann gesetzt haben – dann müssen Sie Ersatzwohnraum schaffen. Da habe ich Ersatzwohnraum angeboten. Ich habe am Ende 56 Wohnungen gebaut als Ersatzwohnraum und das bestand darin, dass zum Beispiel – es gab damals Zuschüsse für den sozialen Wohnungsbau von der Stadt und vom Land, der städtische Anteil war 1020 DM pro qm mit 0,5 % Zinsen. Und diesen Part musste ich übernehmen. Statt der Stadt habe ich die 1020 DM zur Verfügung stellen müssen und also habe ich praktisch den sozialen Wohnungsbau finanziert. Das war ungefähr die Hälfte der Kosten – und die Grundstücke, die ich mit 2000 oder 3000 DM pro qm kaufen musste, wurden nur mit 800 DM angerechnet, weil das der Höchstbetrag für den Sozialen Wohnungsbau war. Ich persönlich kann soviel sagen, die Wohnungen haben mich ungefähr 6 Mio. DM gekostet.

Bettina Röhl: Wie haben Sie da von ihrer Seite aus den Häuserkampf in Anführungsstrichen erlebt, wurden Sie persönlich angegriffen, wurden Sie von der Szene bedroht?

Ignatz Bubis: Abgesehen von einem Angriff auf der Straße, wo die Sponti – Typen mich während eines Häuserabrisses auf der Straße erkannt haben und hinter mir herliefen, wo ich mich aber in ein Haus retten konnte, wurde ich nur verbal angegriffen, abgesehen davon jeden Tag in der Zeitung, Telefonanrufe, nachts Maschinengewehrrattern, und ähnliches mehr. Aber nicht körperlich angegriffen.

Bettina Röhl: Welchen Kontakt hatten sie sozusagen zu den „Anführern” der Sache. Sie haben eben die Namen genannt Cohn-Bendit, Fischer?

Ignatz Bubis: Joschka Fischer kam später mal auf mich zu, da war er schon Minister im Kabinett Börner, da gab es mal eine Veranstaltung im Hessischen Rundfunk, da kam er auf mich zu und sagte: „Herr Bubis, wir wissen, dass wir ihnen Unrecht getan haben Sie sollen wissen, dass wir es wissen.” Kauf dir was dafür.

Bettina Röhl: Haben sie diese Aufwallung geglaubt ?

Ignatz Bubis: Nein, das war – der Häuserkampf war meiner Ansicht nach sozusagen ein Mittel zum Zweck, denn man wollte sich bei der Bevölkerung anbiedern,, man wollte so viel Bevölkerung wie möglich auf seine Seite bringen. Und da war Häuserkampf, Spekulation, Studentenwohnungen, Nichtzerstörung des Westends eben ein großes Thema mit dem man Symphatie-Punkte bekommen konnte. Heute sagt ja Cohn-Bendit, am liebsten fährt er Fahrrad zwischen Hochhausschluchten.

Bettina Röhl: Das hört man von all diesen Leuten…

Ignatz Bubis: Ach und der Daniel Wiener, gehörte damals zu der Szene, der hat sich mit Arafat in der schlimmsten Zeit umarmt und geküsst und auch mit Frangi. Oder auch Martin Wendt, damals war er Vorsitzender der Jusos immer mit den Linken vorne weg und heute ein Yuppie. Es ist erstaunlich, welche Wandlungen die teilweise durchgemacht haben. Und, welche Wandlung hat der Herr Carsten Vogt mitgemacht? Carsten Vogt! Welche Wandlungen! Auch die Heidi Wieczorek, auch mal als die Rote Heidi verschrien.

Bettina Röhl: Wenn man mal so die Schickeria trifft in Frankfurt trifft, wenn man in Bars geht, dann trifft man die Typen von damals alle wieder.

Ignatz Bubis: Natürlich, die finden sie alle immer wieder in dieser Tigerpalastbar von diesem Klinke.

Bettina Röhl: Sind Sie jemals in Johnny Klinkes Tigerpalast gewesen?

Ignatz Bubis: Ja, ich war mehrmals eingeladen, aber einmal bin ich hingegangen in den Tigerpalast in so eine Vorstellung Aber ich hab gemerkt, also ich musste dort doch grinsen, wie sich Frau Petra Roth mit Cohn-Bendit so zusammenfinden und wie sich beide köstlich amüsieren und sich zuprosten, das alles find ich schon manchmal sehr seltsam.

Bettina Röhl: Wie kamen Sie eigentlich zur FDP?

Ignatz Bubis: Als ich noch in Pforzheim lebte, habe ich schon FDP gewählt, dort gab es den Bürgermeister Brandenburg, ein waschechter Liberaler und obwohl mein Bruder Kommunist war, habe ich den gewählt, aber in der Einstellung war meine Familie immer liberal. Und die Erststimme für den Bundestag habe ich Fritz Erler gegeben. Immer. Ich habe mit der Zweitstimme vielleicht in den damaligen Jahren ein, zwei Mal SPD gewählt. Vielleicht habe ich in den letzten Jahren auch 2 Mal CDU mit der Zweitstimme gewählt, aber die Erststimme habe ich der FDP gegeben. Fritz Erler hatte gegen Wolfgang nie eine Chance, aber ich gehe nicht nach Chancen, sondern nach Überzeugung. Es kommt schon vor, dass ich sage, ich erreiche was mit meiner Chance, ich wäge ab.

Als ich dann ins Frankfurt Westend gekommen bin, da lernte ich Kohut kennen, ich weiß nicht, ob der Name ihnen etwas sagt, ein waschechter Liberaler, dagegen hatte ich mit Maihofer meine Probleme. Aber mit wem hat man nicht Probleme gehabt? Die Schuchardt mochte ich, mit ihr bin ich befreundet

Allerdings, wen ich noch nie gewählt habe, das war mein Freund Möllemann, weil ich ihn menschlich nicht mag. Ich weiß auch nicht, warum. Aber er hat oft Recht.

Ignatz Bubis wurde am 12. Januar 1927 in Breslau geboren. Nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager lebte er in Frankfurt am Main, wo er seit 1983 den Vorsitz der jüdischen Gemeinde innehatte. Von Bubis stammt der legendär gewordene Satz: “Ich bin deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens”. Als der Schriftsteller Martin Walser bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ein Ende der Holocaust-Debatte forderte und von der “Moralkeule Auschwitz” sprach, erhob als einer von wenigen Ignatz Bubis seine Stimme und warf Walser vor, mit seiner Rede betreibe er “geistige Brandstiftung” und plädiere für eine “Kultur des Wegschauens und Wegdenkens”. Ignatz Bubis starb am 13. August 1999 in Frankfurt am Main.

Mit freundlicher Genehmigung von Bettina Röhl.

© 1999, Bettina Röhl.


Die Verantwortung des Übersetzers

September 29, 2007

Die aktuelle Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung widmet sich dem Übersetzen.

Der Schriftsteller Stefan Weidner weist dem Übersetzer eine große Verantwortung in der Völkerverständigung zu.

Felix Philipp Ingold empfiehlt bei Neuübersetzungen die Kombination von Dagewesenem, nach dem Vorbild des Toningenieurs William Barrington-Coupe, der seine Frau Joyce Hatto durch die Rekombination bekannter Aufnahmen zur “komplettesten” Pianistin des Erdballs machte.

Jürgen Brocan sieht die Übersetzung als Werkzeug der Aufklärung.


Bernard-Henry Lévy on Sarkozy’s ‘The French think too much’

September 28, 2007

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Amid calls from French President Nicolas Sarkozy that the French should philosophize less and work more, author Bernard-Henri Levy writes in Newsweek International on what it means to “think French.”

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Bush’s Emissions Meetings

September 28, 2007

President Bush is expected to give a speech on climate change today, capping two days of talks in Washington involving the world’s top greenhouse gas emitters.

The New York Times says the opening day of discussions on reducing carbon pollution took place amid skepticism and drew mostly mid-level officials from attending states.

U.S. Treasury Secretary Henry M. Paulson, in a preview of Bush’s speech, made sharp comments on climate change yesterday at meetings of the Clinton Global Initiative. Paulson said the world faced “very, very bad outcomes” if major efforts are not made to reduce carbon emissions and said President Bush agreed, saying anyone who watches his speech today will “know how serious he is.”


Egypt newspapers agree day of protest

September 28, 2007

Opposition newspapers in Egypt agreed to shut down their operations October 7, 2007 in protest of a recent government clampdown on news agencies, including the arrest of seven reporters for offenses including insulting the ruling party.

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United States presidential election, 2008: Republicans Debate

September 28, 2007

The four leading GOP candidates declined to show at last night’s Republican presidential forum at the historically black Morgan State University in Baltimore.

Immigration, Iraq, and Darfur were among the few foreign policy issues discussed.

The six candidates who did show, with the exception of Representative Ron Paul, continued to defend the war in Iraq, but few expressed any particular policy view with regard to the war.

Representative Duncan Hunter recommended sending each Iraqi army battalion into a tour of duty in a “contentious area” to become “battle-hardened” and hasten their rotation into battle zones in place of U.S. forces. New candidate Alan Keyes said his only critique is that President Bush “put a lot of emphasis on democracy for people in Iraq, when our real goal is security for people in America.”

Asked about Darfur, the candidates’ responses varied. Senator Sam Brownback said although the United States should not place troops in Darfur, it should support African Union troops and divest funding from Sudan. Representative Tom Tancredo said he does not believe the United States should send troops to Darfur either, but proposed seeing “whether the United Nations is worth its salt” by “forcing” it to get involved in the peace process. Keyes said the United States should not send troops, but should offer humanitarian and military support.

Separately, Senator John McCain has an op-ed in the National Review Online on energy policy. He calls for increased use of nuclear power in the United States.


Kosovo solution in UN, status quo untenable

September 28, 2007

The “contact group” of ministers involved in efforts to solve Kosovo’s political situation met in New York and released a statement that retaining the status quo in the province in “untenable”.

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Iran’s Welcome in Latin America

September 28, 2007

The leaders of Iran and Venezuela met yesterday and reached out to Bolivia to join their alliance, declaring that “no one can defeat us.”

Iranian President Mahmoud Ahmadinejad also pledged $1 billion in investment in Bolivia.

Iran’s PressTV media outlet portrayed the meetings as part of a “crusade against global arrogance and imperialism.”


The American Idea: The Best of The Atlantic Monthly

September 28, 2007

PRESS RELEASE

New York – September 28, 2007

What is ‘the American idea’? It is the fractious, maddening approach to the conduct of human affairs that values equality despite its elusiveness, that values democracy despite its debasement, that values pluralism despite its messiness, that values the institutions of civic culture despite their flaws, and that values public life as something higher and greater than the sum of all our private lives. The founders of the magazine valued these things, and they valued the immense amount of effort it takes to preserve them from generation to generation. (The Editors of The Atlantic Monthly)

This fall, The Atlantic Monthly celebrates its 150th year of continuous publication – an astonishing feat given the notorious fragility of American magazines. To commemorate this remarkable milestone, Doubleday will publish THE AMERICAN IDEA: The Best of The Atlantic Monthly; 150 Years of Writers and Thinkers Who Shaped Our History, edited by Robert Vare.

More than a collection, this is a profound work of American history-bringing together seventy-eight of the magazine’s most acclaimed and influential articles, essays, humor pieces, stories, and poems by many of the literary, intellectual, and political giants who have defined our national life.

Organized thematically and enriched by comprehensive introductory head notes for each selection, this amazing anthology features such renowned essays as Martin Luther King Jr.’s “Letter from Birmingham Jail,” Henry David Thoreau’s “Walking,” and Bernard Lewis’s “The Roots of Muslim Rage,” as well as the gripping narratives that made Robert Caro’s The Years of Lyndon Johnson, Tracy Kidder’s The Soul of a New Machine, William Least Heat-Moon’s Blue Highways, Eric Schlosser’s Fast Food Nation, and William Langewiesche’s American Ground touchstones of American nonfiction.

The collection also highlights some of The Atlantic’s finest moments in fiction and poetry-from the likes of Twain, Whitman, Frost, Hemingway, Nabokov, and Bellow-affirming the central role of literature in illuminating and challenging American society.

In The Atlantic’s very first issue, in 1857, the magazine’s founders – an illustrious group that included Ralph Waldo Emerson, Oliver Wendell Holmes, Henry Wadsworth Longfellow, and James Russell Lowell-declared that they would dedicate their new publication to monitoring the development, and advancing the cause, of what they called “the American idea.”

And for the last century and a half, the magazine has been preoccupied with the fundamental subjects of the American experience: war and peace, science and religion, the conundrum of race, the role of women, the plight of the cities, the struggle to preserve the environment, the strengths and failings of our politics, and especially, America’s proper place in the world.

This landmark collection of writings by the celebrated contributors of The Atlantic Monthly provides both a fascinating window on American history and a one-of-a-kind education in the evolution of American ideas. Serious and comic, touching and tough, THE AMERICAN IDEA paints a revealing portrait of who we are, where we have come from, and where we are going.

About the editor:

Robert Vare is the editor at large of The Atlantic Monthly. He is a former editor at The New Yorker, Rolling Stone, and The New York Times Magazine, where he edited the Pulitzer Prize-winning cover story “Grady’s Gift,” in 1991. In 2004, he was the editor of Things Worth Fighting For, a posthumously published collection of writings by Michael Kelly, the former Atlantic editor-in-chief who was killed while covering the war in Iraq. A former Nieman Fellow at Harvard, he has taught nonfiction writing at Yale and the Columbia Graduate School of Journalism.

THE AMERICAN IDEA: The Best of The Atlantic Monthly

Edited by Robert Vare (Doubleday; On-Sale October 16, 2007; $35.00; 688 pages)

For more information, or to arrange an interview with the author or one of the contributors, please contact Elizabeth Hazelton at +001-212-782-8370 or ehazelton@randomhouse.com.


Blätter für deutsche und internationale Politik-Demokratiepreis 2007 an Seymour Hersh verliehen

September 27, 2007
“Ein guter Journalist ist ein Unzufriedener”, schreibt in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung Investigations-Journalist Hans Leydendecker in seiner Laudatio auf den amerikanischen Journalisten und Preisträgers des von den Blättern für deutsche und internationale Politik vergebenen Demokratiepreises 2007, Seymour Hersch.

“Ein guter Journalist ist ein Unzufriedener. Niemand, der zufrieden ist, ist fähig zu schreiben. Niemand, der mit der Wirklichkeit einverstanden, mit ihr versöhnt ist, wird ein guter Journalist werden. Guter Journalismus kann erstickt werden, aber er wird niemals konformistisch sein. Die Wirklichkeit unserer Tage bietet dem Journalisten ein Füllhorn von Gründen, unzufrieden zu sein. […] Meine Erfahrung nach fast vier Jahrzehnten im Beruf ist simpel: Es ist nicht leicht, Leute zu finden, die etwas Neues zu sagen haben. Es ist aber noch viel schwieriger, Leute zu finden, die etwas Neues hören wollen. Hersh findet immer wieder Neues und er hat weltweit Leute gefunden, die von ihm Neues hören wollen. Auch das kennzeichnet seine Einzigartigkeit.”

Alle Reden der Preisverleihung sind hier nachzulesen.


Pakistan in pre-campaign clampdown

September 27, 2007

The Financial Times says Pakistan is undergoing a sweeping security clampdown in advance of October 6 presidential elections.

The move comes as Pakistan’s current President Pervez Musharraf officially filed for nomination. The Pakistani newspaper Dawn reports that an amicus brief filed to the Pakistani Supreme Court says the country’s penal code threatens ten years imprisonment to persons proposing or seconding Musharraf as a candidate.


France’s new foreign policy

September 27, 2007

Philip Gordon, a senior fellow at The Brookings Institution, writes in Newsweek International that France is “pursuing a revolution in foreign policy” in which Paris will no longer seek to constrain U.S. hegemony as a matter of principle.

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United States presidential election, 2008: Democrats Debate Iraq, Iran, Israel

September 27, 2007

During the Democratic debate last night in New Hampshire, neither Hillary Clinton, John Edwards, or Barack Obama would commit to withdrawing all U.S. troops from Iraq during their first term in office.

Senator Joe Biden, however, did pledge to do so if there is no political solution by that time. Senator Chris Dodd said he would remove all troops from Iraq before the end of his term in the presidency. Representative Kucinich said he would ensure a complete troop withdrawal by April of 2009, if elected.

Former Senator John Edwards attempted to distinguish himself from Hillary Clinton on Iraq, criticizing her for a recent statement that she would likely continue combat missions in Iraq to fight al Qaeda.

New Mexico Governor Bill Richardson said all three of the leading candidates’ plans for Iraq are merely “changing the mission” of the troops. Richardson favors an immediate withdrawal of all troops.

Hillary Clinton at first refused to answer host Tim Russert’s question of whether Israel would be justified in attacking Iran, calling it a hypothetical. She then conceded she strongly supports Israel’s apparent attack on Syrian nuclear material earlier this month.

Barack Obama similarly seemed to avoid directly answering Russert’s question. Obama stressed “stalwart” U.S. support for Israel, then said that until the United States is implementing strong economic sanctions on Iran, “we shouldn’t be having conversations about attacks in Iran.”

John Edwards also dodged the question, instead responding with a reiteration of his own plan for Iran, which involves “carrots and sticks” for Iranian economic development in exchange for an end to nuclear ambitions.


Strafe für Zivilcourage gegen NPD-Propaganda

September 27, 2007

Sie wollten der Neonazi-Propaganda der NPD nicht tatenlos zusehen, nun müssen drei Mecklenburger dafür zahlen: Ein Gericht hat sie zu Geldbußen verurteilt, weil sie sich einen NPD-Politiker vorknöpften, der vor einer Schule Propagandamaterial verteilte.

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Mideast Briefing: Dialoging with Mahmoud Hitler at Columbia University

September 26, 2007

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“The pertinent question is not what the students of Columbia learned from Ahmadinejad, but what he, his camp, and their rivals in the Iranian power struggle learned about the world,” writes Eran Lerman, director of American Jewish Committee Israel/Middle East office, about the ramifications of the Iranian president’s appearance at Columbia University, as well as the UN General Assembly.

Herr Hitler at Columbia?
The Deadly Cost of a “Dialogue” with Evil

by Dr. Eran Lerman, Director Israel/Middle East Office

What would have happened if, as Dean John H. Coatsworth of Columbia’s School of International and Public Affairs suggested, Adolf Hitler had indeed been invited to “engage in dialogue” with the students of Columbia University, say, in 1937?

It is safe to surmise that, perhaps to the surprise of some, he would not have gone into a tirade about the need to gas the Jews, or to turn Europe into a slave camp for the inferior races living under German mastery (which, of course, even then, would have riled his civilized audience). In all likelihood, he would have struck chords of public sympathy by raising two basic human values of great resonance:

Self-determination, and in his case, the right of honest Germans, with a language and historical identity of their own that unites them with their brothers across borders, to realize President Woodrow Wilson’s promise and live within their fatherland-rather than in an artificial Austrian state, or under Czechoslovakian or Polish sovereignty;

Peace-in other words, the right of the peoples of continental Europe to sort out their own “natural” future, free of meddling by Bolsheviks in Moscow and suspicious business interests in London and New York (who all work-wink, wink-for you-know-who). Why should young Americans waste their lives on resisting the legitimate course of history?He would have been applauded, one assumes, more than once-and would have gone home ever more confident that the world would not really resist his designs for Europe or for the Jews.

This is not simply an exercise in historical “what if”-nor is it so far-fetched: A careful reading of the speech by the president of Iran before the UN General Assembly this week marks it as the first time a veiled defense of the Nazi version of history was put before an institution that was originally forged out of the fight against Hitler. A deeper look into this abyss actually offers an insight into some of the burning questions of today: What’s wrong with “dialogue?” Why should a man like Mahmoud Ahmadinejad be barred from speaking at Columbia or the UN? And why, for that matter, is it wrong and dangerous for the International Atomic Energy Agency leadership to suggest that Iran should be given more (and more) time to sort out its dispute with the international community over its nuclear program?

Amnon Rubenstein, one of Israel’s leading liberal lights on constitutional law, a former minister of education, and most recently, a budding novelist-and at the moment, a visiting professor at Columbia-wrote a bitter letter to his colleagues this week about hosting a man who seeks to wipe him, his family, and his country off the map. Coatsworth’s comment, he said, takes the issue beyond the limits of rational discussion. And yet, perhaps it does not: An example that Rubenstein himself gives allows us to offer a rational explanation as to why “free speech for Hitler” would have been catastrophic, and not only from a moral point of view. Rubenstein mentions in his letter the famous debate at the Oxford University Student’s Union in 1936, in which the majority-still bearing the scars of the searing bloodshed of World War I-supported the proposition that they would never again bear arms for king and country.

Hitler heard of the vote, and then saw this proposition tested during the Munich crisis. We know what happened next: Many of the very same Oxford students fought, often with uncommon valor, in a war that could have been easily avoided had Britain been ready to stand firm and fight when it was not yet too late.

Therein lies the relevant lesson. The reason Munich was such a vast tragedy is that we now know for certain that had London and Paris threatened war, rather than seek appeasement, Moscow would have joined the front; the strong Czech army would have been part of the equation-and the German High Command, which had already prepared plans for a coup, would have overthrown the mad fuehrer who was about to drag them into a military disaster. Instead, Czechoslovakia was sacrificed; Moscow cut a deal over Poland’s dead body; and the German generals concluded that they were obeying a genius, not a madman.

Similar dynamics underlie the present crisis. Many in Iran-as will be obvious to all who read carefully the fierce internal debates there-have come to wonder whether the fanatical Mahdist fantasy driving Ahmadinejad and his guru, Ayatollah Mesbah Yazdi, is not about to bring an economic and perhaps military disaster upon their country. They may even be within reach of convincing the powers that be-after all, the ultimate decisions are made not by the president, but by the “supreme leader,” Ali Khamene’i, and the men around him-that some form of compromise over the key issue, namely, the ongoing effort to enrich uranium at the facilities in Natanz, may be necessary to allay the anger of the world. (They might argue not for an end to the weapon program, perhaps, but for a real, verifiable delay.) Yet Ahmadinejad effectively counters with a line not unlike that of Hitler back then: Wait and see. The enemy is soft. They recognize the legitimacyof our position, and they will not fight. Give me time, and we shall emerge victorious from this time of testing.

Leave aside, therefore, the moral outrage, or the sheer feeling of physical disgust at what happened. Still within the realm of the rational, an argument can and should and even must be made that this week’s performances in New York weakened the resolve of those within Iran who seek to reverse the present course; and it may have also blunted the sharp message recently conveyed by the French foreign minister, namely, that unless Iran does change its thrust, war will be inevitable. Others in the international community are watching this test: Germany, Russia, China, and Turkey all have major business and strategic interests in Iran that they would abandon only under duress. Unless such imminent duress is indeed felt, they will not act-making war, paradoxically, ever more likely. In much the same way as a forum for Hitler would have hastened the rise of his ambitions-and the terrible ordeal they imposed upon the world-so, perhaps, did Columbia’s conduct vis-à-vis the Iranian president. True, Ahmadinejad did manage to shame his own cause with bold-faced and, at times, ridiculous lies. (”We do not have gays in Iran.” Sure, they hang them in public.)

The man is in some ways an asset to those who need to explain to the world why the present regime in Tehran is so dangerous. But the pertinent question-with all due respect to the needs of academic enlightenment-is not what the students of Columbia learned from him, but what he, his camp, and their rivals in the Iranian power struggle have learned about the world.

Diplomatic nicety is not always wrong. It was Winston Churchill who said, after having sent a very polite message (”Your Obedient Servant,” etc.) to the Japanese ambassador on December 8, 1941, to inform him that “a state of war exists between our two countries,” that “[s]ome people did not like this ceremonial style. But after all when you have to kill a man, it costs nothing to be polite” (The Second World War, Volume Three, page 480). But Churchill enjoyed the clarity of what he was about to do. I wish we did.

Reprinted with kindly permission of The American Jewish Committee.


Join President Bill Clinton’s Giving Movement

September 26, 2007
Press release from President Bill Clinton Foundation

New York, September 26, 2007

Today, global leaders from business, government, academia, science, religion, and non-governmental organizations will gather in New York City for the third Clinton Global Initiative Annual Meeting with the common goal of taking action to solve some of the world’s most pressing challenges.

But you don’t need to be wealthy or famous – and you certainly don’t need to be in New York – to make a difference. Take action from your own computer, right now, by making your own commitment to make change happen at www.MyCommitment.org, a new project of the Clinton Global Initiative, launched today!

Whether you’re pledging to bike to work twice a week to cut down on your carbon emissions or commiting to sponsor an entire school in a developing country, every commitment to action matters. Big or small, the point is to do something to make your community and our world a better place.

Be one of the first to join this grassroots initiative aimed at inspiring a worldwide movement of giving at www.MyCommitment.org.

While you’re there you can:

> Make a Commitment to Action
> Share your Story of Giving
> Check out the My Commitment 101 resources to help you get started
> Provide feedback on this new project

But most importantly, tell us: What Will Your Commitment Be?


Hans Magnus Enzensberger: “Schaffen wir endlich, auch in Deutschland, französische Zustände”

September 26, 2007

In der aktuellen Ausgabe des Pariser Nachrichtenmagazins Nouvel Observateur schildert das Enfant Terrible der deutschen Linke Hans Magnus Enzensberger seinen intellektuellen Lebensweg. Darin bezeichnet Enzensberger sich selbst als “teilnehmenden Beobachter” der Bewegung von 1968.

Da widerspricht ihm Volker Breidecker in der Magazinrundschau: Im Mai 68 machte sich Enzensberger in einem Sendesaal des Hessischen Rundfunks zum “flammenden Sprachrohr” im Kampf gegen die damals vom Bundestag verabschiedeten Notstandsgesetze. “Das Vorbild des Pariser Mai 1968 frisch vor Augen rief er zum landesweiten Generalstreik auf: ‘Die Lehre ist klar: Bedenken sind nicht genug. Misstrauen ist nicht genug, Protest ist nicht genug. Unser Ziel muss sein: Schaffen wir endlich, auch in Deutschland, französische Zustände.’ Da ging ein Donnern durch den Saal und war noch in den entlegensten deutschen Wohnzimmern zu vernehmen.”

Artikel lesen (im Französischen).


Israelische Beiträge beim Filmfest 2007 in Hamburg

September 26, 2007
Pressemitteilung der Botschaft des Staates Israel – Berlin

Beim diesjährigen Filmfest in Hamburg vom 27. September bis 4. Oktober 2007 sind folgende Beiträge aus Israel vertreten:

A Hebrew Lesson
David Ofek/Ron Rotem, Israel 2007, 123 min, OmeU
Am 30. September 2007 um 18.45 Uhr im Grindel 6 und am 4. Oktober 2007 um 21.30 Uhr im Metropolis

Eine Chinesin, die in Israel als Putzfrau arbeitet. Ein Russe, der nie nach Israel wollte, aber seiner Familie hinterher gereist ist. Eine verwöhnte Peruanerin, die in Lima als die sprichwörtliche “Jewish princess” aufwuchs und in Israel das wahre Leben kennen lernen soll. Im obligatorischen Hebräisch-Sprachkurs verschmelzen die persönlichen Schicksale und menschlichen Dramen der Neueinwanderer mit der Komplexität israelischer Realität.

My Father My Lord
David Volach, Israel 2007, 73 min., OmeU
Am 30. September 2007 um 21.30 Uhr im Abaton und am 3.Oktober 2007 um 17.00 Uhr im Grindel 4

Regisseur David Volach, aufgewachsen als eins von 20 Kindern einer ultra-orthodoxen Familie in Israel, gewährt in seinem Film einen Einblick in eine weitgehend unbekannte Welt. Dabei gelingt ihm eine moderne Interpretation der alttestamentarischen Geschichte von Abraham, der bereit ist, seinen Sohn Isaak Gott zu opfern. Im Mittelpunkt steht der respektierte Rabbi einer ultra-orthodoxen Gemeinde, der mit Frau und Sohn ans Tote Meer reist. Die Reise wird stetig bedrohlicher, als der Rabbi sich zwischen seinen Pflichten als Gottesdiener und der Verantwortung für seine Familie entscheiden muss. Der Konflikt endet in einer Tragödie. Der Film, auf dem Festival in Haifa als „Entdeckung des Festivals” gefeiert, wurde in New York auf dem Tribeca Film Festival ausgezeichnet.

Der Champagner Spion
Nadav Schirman, Deutschland/Israel, 2007, 90 min., OmeU
Am 29. September 2007 um 20.00 Uhr im Grindel 6 und am 3. Oktober 2007 um 21.30 Uhr im 3001

Als 12-Jähriger erfährt Oded Gur Arie, dass sein Vater Agent in geheimer Mission ist. Und dass das Leben seines Vaters von seinem Schweigen abhängt. Der israelische Offizier He’ev Gur Arie, Odeds Vater, wird 1960 vom Mossad beauftragt, einen Zirkel deutscher Wissenschaftler zu unterwandern, die mit der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen in Ägypten beschäftigt sind. Der gebürtige Deutsche geht als Wolfgang Lotz – Ex-Nazi, Millionär und Pferdezüchter – nach Kairo und verliert sich in seiner angenommenen Identität und heiratet sogar eine junge Deutsche. Doch im August 1965 wird das Paar in einem Sensationsprozess angeklagt. Die Todesstrafe droht… In der Dokumentation von Nadav Schirman bricht nicht nur der Sohn des „Champagnerspions” sein Schweigen. Auch ehemalige Mossad-Agenten berichten vom persönlichen Preis, der für Spionage im Dienste des Staates zu zahlen ist.

Jellyfish
Shira Geffen/ Etgar Keret, Israel/Frankreich 2007, 78 min., OmU
Am 4. Oktober 2007 um 20.00 Uhr im CinemaxX 1

Drei Geschichten von Frauen um die 30: Keren bricht sich auf ihrem Hochzeitsempfang ein Bein und kann damit ihre Hochzeitsreise in die Karibik vergessen. Bayta wird von einem merkwürdigen kleinen Mädchen, das aus dem Meer zu kommen scheint, solange verfolgt, bis sich ihr Leben für immer ändert. Joy ist ein Dienstmädchen von den Philippinen, das bei einer alten Dame arbeitet und unbeabsichtigt eine Versöhnung zwischen ihr und ihrer Tochter herbeiführt. Lebt man eigentlich sein eigenes Leben – oder lebt sich das Leben selbst? Wie Quallen treiben die Protagonisten dieser Tragikomödie durchs Leben. „Jellyfish” das zeitgenössische Porträt einer in Unordnung geratenen Welt, in der jeder versucht, Liebe zu finden, etwas zu erleben, an das man sich erinnert – oder etwas erlebt, man vergessen möchte. Auf dem Film Festival in Cannes gewann „Jellyfish” die Caméra d’Or für den besten Debütfilm.

Hart am Wind
Gilad Reshef, Israel 2006, 80 min., OF, deutsch eingesprochen
Am 1. Oktober 2007, 14.30 Uhr, Grindel 6

Der zehnjährige Oran hat etwas erlebt, wovon man hierzulande sonst nur in den Nachrichten hört: einen Terroranschlag. Bei einem Restaurantbesuch in seiner Heimatstadt Haifa geht eine Bombe hoch und reißt Orans Vater, seinen Bruder, die Grosseltern sowie seinen Cousin mit sich. Er selbst überlebt, ist aber seitdem blind. Trotzdem möchte Oran ein möglichst normales Leben führen.
Oran Almog wurde zwei Jahre nach dem Terroranschlag interviewt. Er versucht wieder zurück in die Normalität zu finden. Jede Hürde, die seine Blindheit ihm dabei in den Weg stellt, ist für ihn eine weitere Herausforderung, der er sich mutig stellt.

Bei den meisten Vorstellungen werden auch die Regisseure bzw. Hauptdarsteller anwesend sein.

Filmfest Hamburg vom 27. September bis 4. Oktober 2007: www.filmfesthamburg.de


Myanmar’s Crackdown

September 26, 2007

Riot police in Myanmar’s capital city of Yangon beat and arrested protestors at one of the city’s holiest shrines, including as many as one-hundred monks, in the first major crackdown on mass protests.

The demonstrators, who are protesting a rise in gasoline prices and also the country’s government more generally, defied orders by military officials that they cease their marches. The government also set a new dusk-to-dawn curfew in the country’s two largest cities.

U.S. President George W. Bush, speaking yesterday at the United Nations, announced new visa and financial sanctions against Myanmar’s government, blasting its “nineteen-year reign of fear.”

The Financial Times has a slideshow of the week’s rallies, which mark the largest show of opposition to Myanmar’s military junta since 1988 demonstrations in which nearly three-thousand protestors were killed.

More.


China Censorship

September 26, 2007

The Christian Science Monitor examines a fresh wave of censorship legislation in China, including the closure of 18,401 websites. The paper says the crackdown comes as party officials are ramping up activities ahead of next month’s Communist Party Congress.

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Ahmadinejad UN Speech

September 26, 2007

At the United Nations General Assembly yesterday, Iranian President Mahmoud Ahmadinejad declared “the nuclear issue of Iran is now closed” in the UN Security Council, saying it is now a matter for the UN nuclear agency.

Ahmadinejad also spoke in broad terms about his world philosophy in a speech the BBC called “part religious sermon, part a tirade against globalization and modernization.” Ahmadinejad cited “broad and destructive aggressions” by external powers intending to plunder Iranian wealth.

Iran’s Islamic Republic News Agency focused on Ahmadinejad’s assertion of the legality of Iran’s nuclear program, noting his dismissal of recent threats from Western states of added sanctions.

Former governor of Massachusetts Mitt Romney published a column in National Review Online yesterday calling for the indictment of Iranian President Mahmoud Ahmadinejad under the Genocide Convention and laying out his strategy for dealing with the rogue state. He also says he will create a “Partnership for Prosperity and Progress” to provide “progressive” Arab communities with economic benefits like microcredit loans and funding for secular public schools.


United States presidential election, 2008: Watch a debate with Bill Clinton

September 25, 2007

 

There are two things in this world that I love more than anything else: my family and politics. So you can imagine just how fired up I get when Hillary is on the stage debating the issues that matter to our country.

So here’s an idea: why don’t you and I share that excitement together during an upcoming debate. Hillary’s campaign will pick three people — each invited with a guest to watch one of the upcoming presidential debates with me. We’ll sit down in front of a big TV with a big bowl of chips, watch the debate, and talk about the race. If you enter before the Sunday midnight deadline, you and a guest could be the ones to sit down with me to watch a presidential debate.

The debates are a great chance to see the kind of president Hillary will be: strong, informed, and ready to lead. But Hillary can’t win without your help. And she needs it today more than ever.

We’re at a critical moment in the campaign. The end-of-quarter deadline will be here in just a few days. After Sunday, September 30, Hillary’s fundraising numbers will be compared to those of her opponents, and every dollar you contribute between now and Sunday will make a huge difference.

We’ve passed Labor Day, which means more people are paying attention to the election — everything that happens between now and January is magnified. So there is no better time than right now to help Hillary win.

I’m excited about this idea because it involves three things I really enjoy: watching debates, watching Hillary run for president, and meeting her strongest supporters.

When I tell you I like watching Hillary debate, I mean it. You’re talking to the man who stayed up until four in the morning on a trip through Africa just to catch one of her debates live. So if you want to watch a debate with me — or if you just want to help Hillary win — enter today, and you and your guest might join me for a debate soon.

Don’t miss the deadline: http://www.hillaryclinton.com/watchwithbill

You can’t just want change. You have to commit to it. Do you want every single American to have affordable, quality health care? Do you want to end the war in Iraq? Do you want the economy to work for all Americans again? Hillary’s ready to change America, and that’s why — with your help — she’s going to make such a great president.

Thank you so much for all your support. I’m really looking forward to this one.

Sincerely,

Bill Clinton


New Russian Cabinet

September 25, 2007

Russia’s President Vladimir Putin today installed a new cabinet.

But the BBC says the move offers few clues to Putin’s plans for who he wants as a successor in upcoming presidential elections.

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United States presidential election, 2008: Anger at Ahmadinejad

September 25, 2007

Senator John McCain criticized Columbia University yesterday for allowing Iranian President Mahmoud Ahmadinejad to visit the campus while barring ROTC.

“Meanwhile, Columbia University’s belief in free speech does not extend to Reserve Officers’ Training Corps units being allowed on their campus to attract outstanding young men and women to serve in the military,” he said.

Mitt Romney released a statement yesterday calling for pension funds across the country to divest from Iran. The United States needs to “tighten the screws on Iran,” he says.


African Governance

September 25, 2007

A much-awaited study jointly released today by Harvard Professor Robert Rotberg and Africa expert Mo Ibrahim ranks sub-Saharan Africa’s best and worst governed nations.

According to the study, Mauritius, Seychelles, and Botswana are the continents three best-governed nations, while Somalia, the Democratic Republic of Congo, and Chad rank worst.

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Columbia Law School dean criticizes Ahmadinejad invitation

September 24, 2007

The dean of the Law School at New York’s Columbia University, David Schizer, has criticized a decision by the university to invite Iran’s hard-line president Mahmoud Ahmadinejad to campus.

Ahmadinejad, in New York this week for the opening of the UN General Assembly, has accepted an invitation from the Columbia School of International and Public Affairs to speak on Monday. Schizer said in a statement: “Although we believe in free and open debate at Columbia and should never suppress points of view, we are also committed to academic standards… A high-quality academic discussion depends on intellectual honesty but, unfortunately, Mr. Ahmadinejad has proven himself, time and again, to be uninterested in whether his words are true.”

Schizer described the Iranian leader as a “reprehensible and dangerous figure who presides over a repressive regime, is responsible for the death of American soldiers, denies the Holocaust, and calls for the destruction of Israel.” Still, Schizer added, “I recognize that others within our community take a different view in good faith, and that they have the right to extend invitations that I personally would not extend.”

Columbia’s president, Lee Bollinger, had defended the invitation on the grounds of free speech and academic freedom. Bollinger pledged that during his introduction of Ahamdinejad he would issue “a series of sharp challenges” on several issues, including “the Iranian president’s denial of the Holocaust, his public call for the destruction of the State of Israel; his reported support for international terrorism that targets innocent civilians and American troops; Iran’s pursuit of nuclear ambitions in opposition to international sanction; his government’s widely documented suppression of civil society and particularly of women’s rights; and his government’s imprisoning of journalists and scholars, including one of Columbia’s own alumni, Dr. Kian Tajbakhsh.”